"Blutbad" in Lüttich

Erneut Amok durch "Waffennarren"? Die "üblichen Verdächtigen", bestimmte rot-grün-schwarze Politiker, Aktionsbündnisse und "engagierte" Medien von taz bis Zeit, schweigen. Das "Blutbad" (diesen Begriff lieben die Medien) von Lüttich ist nicht von einem Sportschützen (sehr verdächtig), Sammler (verdächtig) oder Jäger (mittel-verdächtig, aber extra-Pfui weil Bambi-Killer) begangen worden, sondern offenbar von einem 32 Jahre alten marokkanischen Drogenhändler, der wegen Gewalt-, Sexual- und Drogendelikten bereits mehrfach und nachhaltig auffällig und verurteilt worden war.

Er hat nicht nur illegale Waffen bei seinem letzten Verbrechen verwendet, dem sogar ein nicht einmal zwei Jahre altes Kind zum Opfer fiel, sondern damit auch gewerbsmäßig gehandelt (hatte er mit anlasslosen Kontrollen zu rechnen? ... ach, lassen wir das). Spielt es eine Rolle, wer dieser Täter war? Es spielt genauso eine große Rolle wie jede kleine, auch noch so abwegige Verbindung, die irgendeinem Kriminellen zum legalen Waffenbesitz nachgesagt und notfalls konstruiert wird. Seit Lüttich und dem folgenden großen "Schweigen im Walde" der Berufseiferer gegen den legalen Waffenbesitz ist eins sicher: Ernst nehmen, kann man sie nicht mehr.
           
- Deutsche belgische Zeitung Grenzecho zum Verbrechen
- Blog "Achse des Guten" zum Thema Lüttich-Berichterstattung
  
Nachtrag: Eine Schiesserei mitten in Bottrop
Einen Tag später, am 15.12.2011, wurden in Bottrop auf offener Straße zwei Männer unweit einer Schule niedergeschossen. Das am 15.12. kurzfristig aufflammende Medienecho ebbte am 16. schlagartig ab. Der Täter hatte sich gestellt. Er ist 16 Jahre alt. Die beiden Opfer, zwei Türken Mitte 20, kamen gerade aus einem Spielsalon, als auf sie geschossen wurde. Erneut fällt auf, wie wenig die Fragestellung eine Rolle spielt, woher der Junge die Waffe hatte und aus welchen Motiven er handelte. Es ist offensichtlich, dass der sonst reflexartig einsetzende Medienrummel das Thema "abgehakt" hat.
Mögen die Motive rein krimineller Natur sein oder aus dem kulturellen Selbstverständnis von Täter und Opfer stammen. Vorverurteilungen, wie sie der gesamten Sportschützenszene oder Jägerschaft gemacht würden, sind selbstverständlich fehl am Platz. Die Fragestellungen, was einen Halbwüchsigen dazu bewegt, töten zu wollen, inwieweit sein Umfeld und seine Prägung dabei eine Rolle spielen und ob es dort etwa ein problematisches (und viel zu wenig behördlich und medial verfolgtes) Gewalt- und Waffenverständnis gibt, sollen, ja müssen erlaubt sein. So funktioniert Journalismus.
  
- JagdWaffenNetz: Gefahr illegale Schusswaffen
- Bildzeitung: Schiesserei in Bottrop