Plasters Bücher über Scharfschützen sind vom JagdWaffenNetz bereits vorgestellt worden und erfreuen sich, wie man an Neuauflagen sieht, ungebrochener Beliebtheit. Als ehemaliger Angehöriger der amerikanischen Special Forces im Vietnam-Krieg liegt es nahe, dass Plaster auch über seine damalige Dienstzeit einen Erlebnisbericht aus Erster Hand verfaßt. Mit "Secret Commados" berichtet er über seine Zeit bei der geheimen "Study and Observation Group" (SOG).
Plaster trat 1967 als Freiwilliger der Fallschirmtruppe bei, wechselte aber unmittelbar nach seiner Ausbildung zu den Special Forces ("Green Berets"), wurde dann nach erneuter Ausbildung in Vietnam zur SOG kommandiert und erlebte mit dieser Einheit aus amerikanischen und einheimischen Freiwilligen drei Jahre unkonventionellen Kleinkrieg in Vietnam und Laos. SOG-Verbände infiltrierten laotisches Gebiet, um Nachrichten aller Art zu sammeln, nordvietnamesische Transportrouten, Truppenlager und Flugabwehrstellungen aufzuklären, in Bedrängnis geratene US-Verbände zu unterstützen und Gefangene zu machen. Wiederholt wurde Plasters Team in heftige Gefechte mit zahlenmäßig meist deutlich überlegenen Eliteeinheiten aus Nordvietnam verwickelt. Viele andere SOG-Teams wurden vollständig vernichtet oder stark dezimiert. Die SOG-Operationen wurden geheimgehalten und von der US-Regierung nicht publik gemacht oder kommentiert. Plaster verließ Vietnam als Staff Sergeant, wurde direkt zum Reserveoffizier befördert und schied später aus im Rang eines Majors aus.
Sein Buch beschreibt anschaulich und eindringlich seine Ausbildung und seine Dienstzeit in der SOG. Man kann sein Erleben und sein Vorgehen gut nachvollziehen, so auch wie er als einzigen Weg zum Überleben permanent versuchte, von der Kampferfahrung anderer das Wesentliche herauszufiltrieren. Von daher ist Plasters Buch nicht nur spannend, sondern enthält auch viele "lessons learned" aus dem Dschungel-Krieg. Natürlich erhalten auch viele seiner Mitkämpfer der damaligen Zeit, darunter viele außerordentliche Männer, eine dauerhafte Würdigung. Bei allem Heroismus kommen allerdings auch die Ironie und der Humor eines Frontsoldaten dieser Zeit nicht zu kurz. So beschreibt er, wie ein später gefallener Special Forces Soldat der SOG auf einem privaten Ausflug in einer verbotenen Zone in Saigon von der Militärpolizei festgenommen wird. Die Polizisten nehmen ihm seinen verdeckt getragenen .38er Revolver ab und sperren ihn ein. Am nächsten Tag holt ihn ein SOG-Offizier ab und verlangt seine komplette Ausrüstung, nicht nur den Revolver und die abgenommene Geldbörse und Uhr. Der Polizist versteht nicht. „The MP sergeant didn’t know what he [der Offizier] was talking about. Then Shriver [der SOG-Sergeant] spoke up. “Oh Sir, I got it all right here. He lifted his jungle fatigue shirt, disclosing two .45 automatic pistols, four hand grenades, a Gerber fighting knife, and brass knuckles.”
John L. Plaster: Secret Commandos. Behind Enemy Lines with the Elite Warriors of SOG.
Internetseite von John Plaster