Rezension: Jeff Coopers "Art of the Rifle"

Jeff Cooper (1920-2006) ist einer der wichtigsten Schießlehrer und Autoren der USA gewesen. Er diente im Zweiten Weltkrieg und in Korea im marine Corps, zuletzt als Oberstleutnant und gründete später das "American Pistol Institute", später umbenannt in "Gunsite Training Center". Mit seinem Buch „Art of the Rifle“, speziell der schönen „Special Color Edition“ legte er eine grundlegende Arbei über die Büchse, „the queen of personal weapons“ vor.
In 21 Kapiteln befaßt er sich mit allen grundlegenden Aspekten des Schießens mit der Büchse: der Optik, dem Einschießen, dem Visiervorgang, die Anschlagsarten und die speziell amerikanische Angwohnheit, stabile Schießpositionen mit dem Gewehrriemen einzunehmen, den Einfluß von Wind und Entfernung oder das Wiederladen. Der Anspruch, den Cooper an das Schießen stellt wird deutlich anhand eines von ihm zitierten Spruchs an der Wand einer Schießschule:
    
„A marksman is one who can make his weapon do what it was designed to do.
An expert marksman is one who can hit anything he can see, under appropriate circumstances.
A master marksman is one who can shoot up to his rifle.”
   
Diese Sätze erscheinen angesichts der vielen Testberichte in Fachzeitschriften, in denen gelegentlich minimale Streukreis-Unterschiede diskutiert werden, die für das Gros der Leser unerreichbar und nicht relevant sind, nur zu berechtigt. Ich habe dazu einmal jemandem, der sich nach der Präzision meiner Mauser gefragt hatte, geantwortet: Sie ist präziser als ich festzustellen vermag mit meinen Schießleistungen.
     


  
Wie gut lesen sich auch angesichts der entweder starren „Dreipunkt-Auflagen-Schützen“ oder der „Stehend-Freihändig-Helden“ auf den Schießständen Sätze über das Nutzen von Waffenauflage wie:
  
„The purpose of shooting is hitting. Any system and technique that increases the prospect of hitting the target is good. Therefore, when shooting in the field … the expert marksman will always use a rest when he can”.
   
Auch die Diskussion des Nutzens des Gewehrriemens sind interessant. Schade nur, daß man auf dem durchschnittlichen deutschen Stand gar keinen Riemen nutzen darf (auf der Jagd hat man ja auch nie einen am Gewehr, nicht?).
  
Zum Schluß diskutiert er noch die Vorteile des von ihm mitentworfenen Steyr Scout Gewehrs, über das man naturgemäß unterschiedlicher Ansicht sein kann. Die Ausstattung mit Kunststoffschaft, integriertem Zweibein und Platz für das Magazin sowie die gute Führigkeit jedenfalls weisen in eine sehr moderne, praxisorientierte Richtung.
Coopers Buch jedenfalls ist seinen Preis mehr als wert.
     
Jeff Cooper: The Art of the Rifle. Boulder 2002.

Verweise
- Jeff Cooper Foundation
Scout Rifles. Jeff Coopers Universalgewehr