Remington 870 Express Synthetic

Die vorliegende Waffe Remington 870 Express Synthetic ist ein klassischer Vorderschaftrepetierer ("Pump Action Shotgun") mit einer Magazinkapazität von 8 Patronen im Kaliber 12/76 (12 Gauge). Sie besitzt ein Flintenkorn und wurde für den Einsatz als Durchgehschütze erworben. Die Waffe hat sich als äußerst zuverlässig mit ganz unterschiedlichen Munitionsarten und unter widrigsten Wetterbedingungen bewährt. Ich habe Sie für unter 500 Euro neu gekauft. Die Remington 870 ist eine echte Langfristinvestition.



Vorderschaftrepetierer
Bei Vorderschaftrepetierern erfolgt die Patronenzuführung durch manuelles Repetieren des Vorderschafts. Beim Zurückziehen öffnet sich der Verschluß öffnet sich, die leere Kartusche wird durch die Auszieherkralle aus dem Patronenlager gezogen und ausgeworfen. Gleichzeitig wird aus dem Magazin eine Patrone auf den Ladelöffel gebracht. Beim abschließenden Vorschieben des Vorderschafts hebt sich der Ladelöffel auf die Höhe des Patronenlagers und der Verschluß drückt eine neue Patrone ins Patronenlager. Englische Begriffe für Vorderschaftrepetierer sind „Slide action“ oder „Pump action“ (eine „Pumpgun“ gibt es also im Englischen nicht). Röhrenmagazine unter dem Lauf fassen bis zu neun Schuß. Weiterhin gibt es seltener Stangenmagazine für Repetierer. Nachteile von Vorderschaftrepetierern sind die Notwendigkeit der Repetierbewegung per Hand, der dadurch entstehende Zeitverzug sowie die Gefahr des zu kurzen Repetierens durch ungeübte Schützen. Vorteile sind die extreme Zuverlässigkeit mit jeder Munition, trotz Verschmutzung und bei allen Witterungsbedingungen.
In der Bundesrepublik sind für Zivilisten Vorderschaftrepetierer mit Revolvergriff an Stelle des Hinterschafts sowie mit einer Lauflänge von unter 45 cm und/oder einer Gesamtlänge von unter 95 cm verboten (seit 1.4.2008). In Österreich sind Vorderschaftrepetierer unabhängig von ihrer Beschaffenheit verbotene Gegenstände. Beide Restriktionen sind weitgehend irrationale Bewältigungsstrategien nach Amoktaten bzw. Verbrechen, denn technisch gesehen besteht eine grundsätzlich größere Gefährlichkeit eines Vorderschaftrepetierers als etwa die eines Halbautomaten oder einer Kurzwaffe nicht.

Remington
Die Firma Remington stellt seit Ende des Rezessionskrieges 1866 Flinten her. Ab 1906 findet man bei Remington Selbstladeflinten (Remington Modell 11 Autoloading Shotgun - von diesem Typ und seinen Weiterentwicklungen wurden bis 1948 rund 850.000 Stück verkauft) und ab 1909 auch Vorderschaftrepetierflinten (Remington Modell 10).  Ab 1947 begann der Verkauf der Repetierflinte 870, die die weltweit am meisten verkaufte Vorderschaftrepetierflinte und berühmt für ihren weichen Schloßgang wurde.
Remington bietet weiterhin Doppelflinten und Bockflinten an sowie Selbstladeflinten. Im aktuellen Katalog gibt es aus der 870er Serie die Modelle „Wingmaster“, „Special Purpose“ und „Express“ mit verschiedenen Lauflängen mit Holz- oder Kunststoffschaft (verschiedene Formen incl. Klappschaft) sowie mehrere Wechselläufe verschiedener Länge an. Zudem gibt es die Serie „Xtreme Conditions Shotguns“, die besonders gegen Korrosion geschützt ist.


Literatur

  • Roy Marcot: Remington. Geschichte und Waffen. Stuttgart 2006.
  • Henning Hoffmann: Die Flinte, Waffe, Werkzeug und Sportgerät. Blaufelden 2005.
  • www.remington.com