Hartwig van Helmers hat sein drittes Buch vorgelegt, das über zwölf Jagdreisen in neun Länder berichtet. Der Untertitel beschreibt treffend, worum es diesmal geht: nämlich um "Kleine und große Auslandsjagden", die beide gleich spannend sein können.
Eine Reise nach Anatolien im Winter mit seinen riesigen Keilern und Distanzschüssen auf über 400 Meter werden also ebenso beschrieben, wie die Pirsch auf Murmeltier von einem feinen Hotel in Österreich aus, wo die Gäste pikiert wegschauen, wenn der verschmutzte Jäger abends durch die Türe tritt, obwohl sie die ganze Zeit selbst unter "romantischen" Jagdtrophäen speisen.
So ernst der Autor die Jagd nimmt - inklusive akribischer Vorbereitung, so ironisch betrachtet er stellenweise doch sich selbst und fallweise seine Umwelt. Und genau das macht maßgeblich den großen Lesespaß bei Hartwig van Helmers aus.
Darüber hinaus jagt er in diesem Buch auch in nicht alltäglichen Ländern oder auf nicht alltägliches Wild, deshalb kommen u.a. Muntjak in England, Mähnenschaf in Spanien, Kaninchen mit künstlicher Lichtquelle in England, Biber in Litauen, Gamswild in Kroatien und Muffel in Südfrankreich in dem spannenden Buch vor.
Die Jagd selbst ist, wie immer bei van Helmers, ehrlich, waidgerecht und sportlich und stellenweise körperlich hart. Er hat Recht damit, dass an der deutschen Einstellung zur Jagd nicht die ganze Welt gemessen werden kann und auch andere Länder teilweise großartige Jagdkulturen haben. Wo es Licht gibt, gibt es aber auch Schatten und so nennt er auch übermässige Kommerzialisierung und Schiesswut beim Namen, wenn sie ihm begegnen.
Man kann "Von Muntjak bis Mähnenschaf" in einem Rutsch durchlesen und bekommt ganz nebenbei noch einen Haufen Anregungen - ideal wenn die Jagdmesse in Dortmund wieder vor den Türe steht ...
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