Die Axt hat sich als Waffe und Werkzeug seit der Altsteinzeit, wo frühe Formen aus dem Geweih von Rotwild und Rentieren gefertigt wurden, über die ersten Steinäxte (um 5.000 v. Chr.), die ersten eisernen Äxte (um 750 v. Chr.) und den Beginn der fabrikmäßigen Herstellung in Deutschland seit 1870 bis in ihre heutigen Formen weiterentwickelt, die sich nach wie vor regional unterscheiden.
Ihre lange Bedeutung für die manuelle Holzernte ist auch darin begründet, dass dabei - anders als auf anderen Arbeitsgebieten - weder Wind- oder Wasserkraft oder Tiere in größerem Umfang eingesetzt werden konnten. Bis heute ist die Axt trotz Vollerntemaschinen nicht nur in der Hand des Gartenbesitzers, sondern auch bei der professionellen Holzernte ein wichtiges Werkzeug.
Bei der Revierarbeit spielen Handsäge, Axt und Beil nicht nur eine Rolle bei der Herstellung und Reparatur jagdlicher Einrichtungen, denn schließlich ist es etwas anderes, Brennholz für die Jagdhütte oder zu Hause mit der Motorsäge herzustellen oder gar zu kaufen oder per Hand. Neben der Vermeidung von Lärm kommt auch die dreimalige körperliche Betätigung nicht zu kurz: beim Fällen, beim Sägen/Zerkleinern und beim Aufstapeln.
Generell spricht man heute bei einem längeren zweihändig zu bedienenden Gerät mit beidseitigem Schliff von einer Axt, bei einem kleineren, einhändig zu bedienenden Gerät von einem Beil.
Hölzfäller 1910 |
Im Folgenden wollen wir einige Werkzeuge besprechen:
"Stille Motorsägen" werden die Tri Saw-Sägen aus Japan genannt. Zu recht, denn sie arbeiten mit einer Zuverlässigkeit und Schnelligkeit, die mit einer Baumarktsäge nicht zu erreichen ist. Es macht Spaß mit diesem Spezialwerkzeug (es gibt Sägen für nasses und solche für trockenes Holz, dazu spezielle langstielige Astsägen etc.) zu arbeiten. Tri Saw hat nur zwei Nachteile: die Sägen sind teuer (zwischen 40 und 60 Euro) und sie eignen sich nicht für einen rauen Einsatz im Revier. Eine Tri Saw Säge will gerade gehalten auf einem Sägebock eingesetzt und nicht schief gehalten an einem Hang verwendet werden. Tri Saw bietet auch eine exzellente zusammenlegbare Säge an (25 Euro), die bei einer Sägelänge von 55 cm und einer Gesamtlänge von 100 cm in jeder Tasche mitgeführt werden kann und im Gegensatz zu den billigen Drahtsägen (Notsägen) auch wirklich leistungsstark ist - auch wenn sie wie eine Art Fahradkette mit Griffen aussieht. Beispielsweise im Gebirge, wenn es auf jedes Gramm ankommt, oder tatsächlich als Notfallausrüstung ist sie unschlagbar.
Nicht nur bei sehr scharfen Sägen bieten sich Schnittschutzhandschuhe an, wie es sie z.B. bei Grube für rund 15 Euro gibt.
Das Werk weniger Minuten |
Eine - vergleichsweise - preiswerte Produktlinie bietet die Marke Bison der auf 1879 zurückgehenden Großschönauer Werkzeugschmiede aus Sachsen an. Insbesondere im Vergleich zu nahezu ähnlich teuren "Baumarktprodukten" überzeugten das Beil (rund 15 Euro) und die Yankeeaxt (rund 20 Euro), eine bestimmte Axtform, die hier zum Fällen mittelstarker Bäume verwendet wurde. Bison bietet wie das ein oder andere weitere Unternehmen auch Sappien (rund 30 Euro; mit 80 cm Eschenholzstil). Eine Sappie, auch Sapine oder in Österreich Sappel ist ein Gerät zum Aufnehmen von Holz, eine Art Wendehaken mit langem Stil, der seit den 1860er Jahren in Deutschland Verbreitung fand. Er erlaubt die rückenschonende Aufnahme von Stämmen oder Scheiten.
Schließlich wurde nicht nur in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift "Der Jäger" ein skandinavisches Messer von Mora (Mora Bushcraft Triflex mit 10,8 cm-Klinge aus Kohlenstoffstahl für unter 25 Euro) getestet und als einer der Testsieger bewertet. Hier soll nicht die Eigenschaft eines Messers beim Zerwirken, Häuten o.ä. betrachtet werden, sondern die Robustheit beim Zerschneiden von Seilen und Abdeckplanen. Das seit längerem vom Verfasser dafür hart beanspruchte Mora Arbeitsmesser (9,5 cm-Klinge, ab 10 Euro) leistet jedenfalls uneingeschränkt gute Dienste und läßt sich sehr leicht nachschleifen. Für derartig grobe Arbeiten verbietet sich jedenfalls der Einsatz des gut gehüteten Jagdmessers.
Verweise
- Manfred Fleischer: Die Geschichte der Holzernte in Handarbeit. 2009.
- Hans F.K. Flöel: Richtig Brennholz machen. 2008.
- Hartmut Kleinschmit: Menschen im Wald. Waldnutzung vom Mittelalter bis heute in Bildern. 2010.
- Jürgen Schulte: Wald und Landbau für Jäger. 1999.