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Landesjagdverband NRW beim Wort genommen: Das Ergebnis zählt.

In NRW steht das Jagdrecht erklärtermaßen vor einem Paradigmenwechsel: Es soll sich an veränderten Auffassungen von Tierschutz und vorgeblich ökologische Parameter anpassen und wird von vielen Beobachtern als Blaupause für bundesweite Veränderungen gesehen. Der alte und neue grüne NRW-Umweltminnister Remmel, dessen Nähe zu nicht unumstrittenen Umweltverbänden wie dem BUND und anderen nicht nur durch entsprechende Posts im Internet offensichtlich ist, behauptet, Kritiker des neuen Jagdgesetzes würden sozusagen eine Phantomdiskussion führen, da es noch gar kein entsprechendes Eckpunktepapier gebe und deshalb auch nichts, wogegen man jetzt protestieren könne. Der LJV NRW sekundiert mit dem Hinweis, man befinde sich im Dialog und wolle erst abwarten, bis man protestiere. Die Demonstration der 1000 Hörner boykottierte und bekämpfte der LJV NRW. Nun muss er zeigen, was er kann.
Es ist ziemlich offensichtlich, wohin sich die Jagdpolitik unter rot-grünen Einfluss ideologisch motiviert entwickelt und wer die Stichwortgeber und ihre Maximalforderungen sind: Verbot der Fallenjagd, Verbot der realitätsnahen Jagdhundeausbildung, durchgängiges Prinzip "Wald vor Wild", kürzere Pachtzeiten, Verbot des Abschusses wildernder Hunde und Katzen, weniger bejagdbare Arten, längere Jagdzeiten auf wenige Arten "Schadwild" etc.
Das alles gehört zum Mantra der sogenannten ökologischen Jäger und der sogenannten Naturschutz- oder Tierschutzorganisationen und stellt Vorstufen auf dem Weg zum Ende der Jagd dar.
  
Es ist weiterhin ziemlich offensichtlich, dass die Intransparenz in diesem Gesetzgebungsverfahren mehrere Ergebnisse hat:
- potentielle Gegner können wegen dieses Informationsdefizits schwerer Allianzen bilden,
- es kann schwerer wissenschaftliche Evidenz beschafft und gegen geplante Veränderungen angeführt werden,
- die Mobilisierung von mitgliederstarken Verbänden wie dem LJV, die durch Überalterung kaum online erreichbar sind, ist langwieriger und schwieriger,
- Gegner des neuen Jagdgesetzes können schwerer einen Spannungsbogen über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten.

Vermutlich - aber dafür gibt es naturgemäß keinen Beweis - hat dieses Vorgehen Methode.
Für die indessen Zusammenhang eigentlich unverständliche abwartende Haltung des LJV gibt es zwei Erklärungsmuster, die man immer wieder hört:

1) Der LJV hat längst Absprachen mit dem Ministerium getroffen, weiß informell, was kommen wird, ist bereit, einige "Kröten" zu schlucken und Zugeständnisse zu machen, bekommt im Gegenzug aber eine Art unverbindliche "Garantie", das die Jagd grundsätzlich erhalten bleiben soll und hat sich verpflichtet, auf harten Protest zu verzichten.

2) Der LJV verkennt die Situation und überschätzt die eigene Stärke sowie die Kompetenz, die ihm von Außen zugeschrieben wird. Er lässt sich von Minister Remmel ausmanövrieren.

Wohl kaum ökologisch: Wald ohne Wild
Eines ist klar, aus welcher Motivation heraus der LJV auch immer handelt: jetzt muß er liefern. Wenn trotz der Dialogpolitik des LJV ein Monstrum von NRW-Jagdgesetz Wirklichkeit wird, hat der LJV mit seiner Politik versagt und reiht sich in die Reihe der Totengräber der Jagd wie wir sie kennen ein. Und zwar durch Tun und Unterlassen.
Durch falsches Tun ("Ausdrücklich betonte Müller-Schallenberg aber die Bereitschaft zum Dialog und notwendiger Anpassung, etwa bei den Jagd- und Schonzeiten...") und durch Unterlassen ("... Von der für den 22. September privat organisierten Protestveranstaltung '1000 Hörner' distanzierte sich der neue LJV-Präsident". Beide Zitate aus Wild und Hund 20.0.2012).

Dann muss es Konsequenzen geben. Alles andere außer einem Rücktritt der Verantwortlichen und einem grundsätzlichen Politikwechsel ist dann inakzeptabel - aber erst, wenn der Konflikt mit Remmel und den sogenannten Umweltverbänden ausgestanden ist.

Aber was geschieht, wenn Remmel versucht, mit Maximalforderungen durchzukommen und der LJV das Ende seiner Dialogpolitik erkennt? Dann ist es erste Jägerpflicht, an der Seite des LJV den Protest zu unterstützen. Wenn LJV-Präsident Müller-Schallenberg also schließlich sein Wort wahrmachen sollte "Notfalls kommen die Jäger aber nicht nur heute und nicht nur mit Jagdhörnern nach Düsseldorf", dann muss er auf uns alle rechnen können. Dann ist die Zeit eines Burgfriedens und rückhaltloser Unterstützung gekommen.